Die Wahl der richtigen Modellbezeichnung in der Modebranche für Bekleidungsstücke oder Modeaccessoires ist nicht nur eine kreative, sondern auch eine rechtliche Entscheidung. In diesem Artikel bieten wir Ihnen einen Praxisleitfaden, um die Stolpersteine rund um Markenrechte zu vermeiden und eine teure markenrechtliche Abmahnung wegen markenrechtlicher Verwendung von Vornamen als Modellbezeichnung zu vermeiden.
Wenn eine fremde Marke als Modellbezeichnung in der Modebranche verwendet wird, kann es zu rechtlichen Risiken hinsichtlich einer "markenmäßigen Verwendung" kommen, was zu möglichen Abmahnungen durch den Markeninhaber führen kann. Faktoren, die eine markenmäßige Verwendung nahelegen, sind unter anderem die Hervorhebung des Zeichens oder wenn es blickfangmäßig herausgestellt wird.
Nicht jede Modellbezeichnung fungiert als Zweitmarke. Eine Zweitmarke wird nur dann angenommen, wenn der Verbraucher die Modellbezeichnung einem bestimmten Hersteller zuordnet und diese nicht lediglich als internes Bestellzeichen ansieht. Dabei spielen sowohl die Angebotsgestaltung als auch die Kennzeichnungsgewohnheiten des Marktes eine entscheidende Rolle.
Die rechtliche Bewertung von Modellbezeichnung in der Modebranche ist ein ständig wechselndes Feld. Ein prominentes Beispiel ist der „SAM“-Fall, bei dem es darum ging, ob die Nutzung der Modellbezeichnung „SAM“ die Marke „SAM“ verletzt. Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass in diesem speziellen Fall keine Markenrechtsverletzung vorlag. Das Urteil hebt hervor, dass die Wahrscheinlichkeit einer Markenrechtsverletzung mit der Bekanntheit der Marke steigt. Wir vertreten Sie gerne, wenn Sie eine Abmahnung von der Kanzlei LHR Rechtsanwälte bezüglich der Marke Sam oder einer anderen Marke erhalten haben. Nehmen Sie Kontakt auf.
Wenn die Modellbezeichnung selbst bekannt ist, etwa wie die „501“ von Levi's, könnte der Verkehr sie als Marke auffassen. Bei häufigen Vornamen ist dies jedoch nicht immer der Fall. Selbst wenn eine Modellbezeichnung nicht bekannt ist, könnte sie immer noch als Marke angesehen werden, wenn sie im "unmittelbaren Zusammenhang" mit der Hauptmarke steht.
Modellbezeichnungen im Internet:
Bezeichnung auf der Rechnung:
Etiketts:
Allgemeine Richtlinien:
Tabu-Liste für Markennamen:
Es gibt bestimmte Markennamen, die Sie unbedingt vermeiden sollten, um rechtliche Probleme zu vermeiden. Einige dieser Namen sind:
Markenregister-Prüfung:
Bevor Sie einen Vornamen als Modellbezeichnung festlegen, sollten Sie das Markenregister unter https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/basis überprüfen. Wenn eine Marke für die Klasse 25 (Bekleidungsstücke, Schuhwaren, Kopfbedeckungen) registriert ist, sollten Sie sie nicht als Modellbezeichnung für Bekleidung verwenden.
Die Benennung von Modeprodukten erfordert sowohl Kreativität als auch ein Verständnis für das Markenrecht. Um rechtliche Probleme zu vermeiden, sollten Modeunternehmer sowohl aktuelle Urteile berücksichtigen als auch sich anwaltlich beraten lassen, bevor sie sich für eine Modellbezeichnung entscheiden. Das Markenrecht kann kompliziert sein, aber mit dem richtigen Wissen und den richtigen Ressourcen können Modeunternehmer sicherstellen, dass ihre Produktbezeichnungen sowohl stilvoll als auch legal sind.
Gerne beraten wir Sie im Wettbewerbsrecht, Markenrecht oder Moderecht. Nehmen Sie Kontakt auf.
Foto von Marcus Loke auf Unsplash